2012 - Radtour mit Hindernissen

Männerriege Thayngen, Velotour 12

Eigentlich begann die Tour ja schon am Freitag, denn bis 19:00 musste das Gepäck im Begleitfahrzug von Alex, dem Lohnbegginger verstaut sein. Davor aber gab es diverse Bedenken die Tour überhaupt zu starten. Die Wettervorhersagen waren ja nicht gerade vielversprechend und bei den vergangenen 3 Radtouren wurden wir jedes Mal schon vor der Hotelankunft tüchtig geduscht. Remo, der Oberchef und Gutwetteroptimist schliesslich fällte den Entscheid. Sollte es wirklich garstig daherkommen, gab uns ja das Baden-Würtemberg-Ticket jederzeit die Möglichkeit die Fahrt im Trockenen fortzusetzen.

Bis auf einen Zauderer trafen sich deshalb die Verwegenen am Samstagmorgen punkt 06:30 beim Bahnhof Thayngen um mit dem DB-Zug zum Ausgangpunkt in Herrenberg zu fahren. Es sollte sich später als Glück erweisen, dass der Reiseleiter Hansueli die entsprechenden Fahrkarten am Vortag am Schalter der DB beschaffte und nicht am noch nicht funktionierenden Automaten. Umsteigen in Singen. Mit typischer DB Präzision fuhr der Zug dann mit gut 20 Minuten Verspätung Richtung Herrenberg. Diese Zeit erlaubte einen allgemeinen Erfahrungsbericht zum Thema DB. Z.B. wo ein Mitglied nachts in Sigmaringen ausgestiegen ist, seine Frau samt Hotelschlüssel jedoch im Zug verbleiben musste weil sich die Türen schlossen und der Zug Richtung Feierabend die Verspätung einholen musste. Da die Wagen keinen Veloplatz aufwiesen verteilte sich die Gruppe. A vorne mit Reiseleiter, B hinten. Kurz vor dem Ziel dann noch die Ermahnung von A nach B: In Herrenberg aussteigen. Zug hält – Gruppe B draussen - Türen zu - von A nichts zu sehen. Zug weiter. Dann die Kommunikation per Mobile. Gruppe B im Kaffee - Gruppe A später dann auch. Wie schnell sich doch Geschichten wiederholen können.

Mit gut stündiger Verspätung erklomm die komplette Gruppe den ersten Hügel um darauf eine wunderschöne Fahrt auf dem Neckartal-Radweg Richtung Oberndorf zu geniessen. Prachtwetter und ideale Bedingungen für eine lockere Tour in herrlicher Landschaft. Die Tour ist nicht anspruchsvoll und mit wenig Vorbereitung für Jedermann zu bewältigen. Mit diversen Zwischenhalten waren die 95 km locker zu schaffen und dann stand auch schon Alex mit den Besenwagen vor dem Hotel. Das Gepäck bereits auf dem Zimmer. Super Service. Merci Alex. So konnte sofort mit isotonischem Getränk dem Flüssigkeitsverlust entgegengewirkt werden.

Es folgte ein gutes Nachtessen im herausgeputzten Städtchen und dabei machten manche Stories die Runde. Dann gewann Alex die Wette gegen Remo was zu einer Runde Willi führte. Der Kellner hatte wirklich keine Ahnung was Coup Dänemark bedeutet. Schliesslich wurde es dann doch zu kühl im Freien und sogar der „ noch40iger“ Walo konnte sich von seiner speziellen Runde lösen. Vor dem Hotelzimmer angekommen das nächste Problem. Schlüsselbart im Schlüsselloch jedoch Schlüsselgriff in Hugos Hand. Zimmer- und Hausschlüssel sind hier nicht identisch. Mit Hilfe von filigraner Technik, Feingefühl, Geduld, Remos «Super plus Taschenmesser» und Bernhards Aerobic-Programm vor dem Bewegungsmelder konnte das Problem schliesslich behoben werden.

Da das garstige Wetter dann am Sonntagmorgen wirklich eintraf wurde beschlossen die Rückreise im Zug vorzunehmen und dafür Walos fünftes Jahrzehnt bei ihm zuhause gebührend zu verabschieden. Doch vorher sollten wir nochmals die Tücken der modernen Technik kennen lernen. Nach gut viertelstündigem Versuchen schafften wir mit vereinten Kräften dieses Sonderticket für 5 Personen am Automat zu lösen. Trotz diversen Versuchen mussten die Velos schwarzfahren. Kaum zugestiegen erschien im Gegensatz zur Hinfahrt sofort der Schaffner. Nach dem Durchbesprechen von diversen Varianten zeigte er sich kulant und erlaubte es uns die entsprechende Gebühr in Singen am Schalter zu entrichten. Wenn auch doch noch etwas geduscht, zogen wir es dann vor mit dem Velo nach Thayngen zur kleinen Geburtstagsfeier von Walo zu fahren.

Hugo Rechsteiner