2011 - Abenteuer auf dem Weissenstein

Turnfahrt der Männerriege Thayngen auf den Weissenstein

«Jeder kann – Keiner muss»! Dies ist für viele Turner die Motivation für die Mitgliedschaft in der Männerriege. Es ist aber auch eine Herausforderung für den jeweiligen Organisator der alljährlichen Reise.

34 Turner der Alterskategorie 30 bis 80 fühlten sich vom diesjährigen Programm angesprochen und fanden sich um 7 Uhr am Bahnhof ein. Erstes Ziel war Solothurn. Die Gruppe der Genussreisenden vertraute sich ab hier der Aareschifffahrtsgesellschaft an, für die Fahrt bis Biel auf der zweitschönsten Stromstrecke Europas. ( Die schönste nehmen bekanntlich wir Schaffhauser für uns in Anspruch). Die grössere Gruppe der sportlich ambitionierteren erreichte Biel mit dem Zug und nahm dort die reservierten SBB Velos in Empfang. Die erste grössere Herausforderung war dann, den Einstieg in den Aareradweg zu finden. Zielstrebig wie ein Einheimischer löste unser Reiseleiter diese Aufgabe. Erstes Etappenziel war das Velomuseum «Helvetia» in Brügg. Beeindruckend was hier ein privater Sammler zur Geschichte des Velos alles zusammengetragen und der Oeffentlichkeit gratis zugänglich gemacht hat. Weitgehend im Schatten der Uferbepflanzung gings dann weiter via Büren an der Aare zur Storchensiedlung Altreu. Unterwegs nutzten einige die Gelegenheit für ein Bad in der Aare als willkommene Abkühlung. Als Geheimtipp entpuppten sich die Fischknusperli im Gasthaus «Zum grünen Aff»in Altreu. Hier kreuzte sich auch der Weg mit unseren Seefahrern. In Oberdorf, das alle wieder mit dem Zug erreichten, stand die Entscheidung an, entweder den Weg zum 600m höher gelegenen Uebernachtungsort im hinteren Weissenstein unter die Füsse zu nehmen, oder der PTT Gelegenheit zu geben ihren Reingewinn noch etwas aufzupolieren. Die grosse Mehrheit entschied sich für das Letztere.Die dritte Variante, nämlich die Fahrt zum Kurhaus Weissenstein mit der ältesten Sesselbahn der Schweiz, ist leider nicht mehr möglich, da die Konzession für den Betrieb nicht mehr erneuert wurde. Zumindest Einer aus unseren Reihen war darob einer Sorge enthoben!

1 Std 40 Min. war die Vorgabe gemäss Wanderwegweiser für den Aufstieg . Dank der seriösen Vorbereitung durch unseren Oberturner schafften wir es in 1Std. Ströme von Schweiss waren allerdings der Preis für diesen Kraftakt. Nach Dusche und einem kühlen Bier war die Anstrengung aber schon wieder vergessen. Eine währschafte Speckrösti schuf den Boden für den Ausgleich des tagsüber erlittenen Flüssigkeitsverlustes. Das Repertoir der anschliessenden Sangesrunde war fast unerschöpflich. Wäre ein Chordirigent dabei gewesen, so hätte er bestimmt einige Talente ausmachen können.

Trotz einiger Verwirrung bei der Suche nach dem Nachtlager erschienen am Morgen alle ausgeruht zum Frühstück. Dass die Sicht etwas benebelt war ist einzig und allein Petrus anzulasten. Schade, denn nach Auskunft Ortskundiger kann man bei guten Verhältnissen eine traumhafte Aussicht auf das Mittelland und die Alpenkette geniessen.

Der Abstieg nach Solothurn gestaltete sich dann wieder individuell. Einige zogen es vor die steilen Passagen mit dem Postauto zu überwinden. Die wunderschöne Wanderung durch die Verenaschlucht, vorbei an der Einsiedelei war dann wieder für alle ein Höhepunkt, wobei sich scheints einige bei der Betrachtung der Naturschönheiten von der Hintenansicht der überholenden Walkerinnen ablenken liessen. Wir teilten den letzten Teil unsere Route nämlich mit 4500 Teilnehmern und Teilnehmerinnen eines Grossanlasses von Swiss walking.

Gleichzeitig mit unserer Ankunft in Solothurn setzte der angekündigte Regen ein, so dass die Meisten statt eines Stadtbummels es vorzogen bis zur Heimreise die einheimische Gastronomie zu berücksichtigen.

Nach der planmässigen Ankunft in Thayngen, durfte unser Reiseleiter Remo zum Abschied den Dank aller für die abwechslungsreiche Reise in seine alte Heimat entgegennehmen.

Hansueli Bernath